Wir begleiten Sie durch Ihre Lebensabschnitte
Die Wechseljahre sind eine Lebensphase, die durch das allmähliche Nachlassen der Produktion von Sexualhormonen gekennzeichnet ist. Sie umfassen einen Zeitraum von etwa zehn Jahren, den man in die drei Phasen Prä-, Peri- und Postmenopause gliedert. Diese Phasen können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich verlaufen.
Oftmals eins der ersten Zeichen eines beginnenden Wechsels vom „normalen“ Hormonhaushalt in die Prämenopause sind das Auftreten unregelmäßiger Zyklusblutungen. Dies können allerdings meist nur Frauen feststellen, die nicht die Pille oder andere hormonhaltige Verhütungsmittel anwenden, die ihren Zyklus regulieren bzw. auf diesen eingreifen. Es kommt zu Zyklusstörungen, wenn die Eierstöcke (Ovarien) die Produktion der weiblichen Hormone (Östrogen und Gestagen) zu drosseln beginnen, was meist nach dem 40. Lebensjahr eintritt. Es kommt zu einem Ungleichgewicht zwischen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und den Eierstöcken, was nicht nur zu unregelmäßiger Monatsblutung führt, sondern auch das Ausreifen einer Eizelle durch den Gestagenmangel verhindert und u. U. die Erfüllung eines Kinderwunsches zu diesem Zeitpunkt erschwert.
In dieser Phase verändert sich der weibliche Körper und viele Frauen erleben zum Teil ausgeprägte Stimmungsschwankungen. Das allgemeine Wohlbefinden betroffener Frauen kann sich zudem verändern und wird zum Beispiel wahrgenommen und beschrieben als Schwäche, Zyklusprobleme, Bauchschwellungen und „sich aufgebläht fühlen“, Brustspannen und Brustschmerzen (Mastodynie), Überempfindlichkeit, Konzentrationsschwäche oder beginnende Hitzewallungen.
Die Perimenopause ist der Zeitraum vor der Menopause. Es wird nun die Produktion von Östrogenen deutlich reduziert und die Produktion des Gestagens wird ganz eingestellt. Meist findet Anfang der 50er die letzte Regelblutung statt. Ist ein Jahr lang keine Regelblutung mehr aufgetreten, kann man langsam davon ausgehen, dass die Eierstöcke ihre Funktion eingestellt haben. Die Wechseljahrsbeschwerden können an diesem Punkt oft stärker werden, Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen können zunehmen, sowie die Schlafstörungen. Trotzdem empfiehlt die aktuelle AWMF-S3-Leitlinie Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen (PDF zum Download) die Information über Verhütung für Frauen in der Peri- und Postmenopause. Sie ist bei Frauen im Alter von über 50 Jahren für die Dauer von einem Jahr nach der Menopause und bei Frauen unter 50 für die Dauer von zwei Jahren nach der Menopause notwendig (FSRH-Guideline 2017, Faculty of Sexual & Reproductive Healthcare. Contraception for women aged over 40 years. FSRH, 2017.)
Als Menopause wird der Zeitpunkt der letzten Regelblutung bezeichnet, wonach für ein Jahr keine ovariell ausgelöste Regelblutung mehr erfolgt.
Der Rückgang der Hormone, insbesondere der Östrogene, kann zu Mangelerscheinungen im weiblichen Körper führen. Neben den oben beschriebenen Symptomen in den Wechseljahren, führt die mangelnde Hormonproduktion auch zu Veränderungen der Haut und der Schleimhäute (z.B. Vaginalschleimhaut). Diese werden schlechter durchblutet, sind trockener und empfindlicher. Es kommt nicht selten zum Auftreten urogynäkologischer Beschwerden wie Harnwegsentzündungen, plötzlichem Harndrang und/oder Urinverlust. Auch die Scheide ist durch den lokalen Hormonmangel empfindlicher als zuvor. Beim Geschlechtsverkehr können Schmerzen (Dyspareunie) und Blutungen auftreten, was neben ggf. ebenfalls bestehendem Libidoverlust in der Hormonmangelsituation, zu Problemen in der Paarbeziehung führen kann. Viele Frauen vermeiden deshalb während der Wechseljahre sexuellen Kontakt und übersehen ggf. die Notwendigkeit einer gezielten Therapie der Scheidentrockenheit.
Eine Östrogenmangelsituation kann darüber hinaus zu Veränderungen im Kalziumhaushalt führen und beeinflusst langfristig die Festigkeit der Knochen negativ. Dadurch kann es zur Verminderung der Knochendichte (Osteopenie) bis hin zu einer ausgeprägten Osteoporose kommen.
Als Postmenopause bezeichnet man den Zeitraum ein Jahr nach der Menopause bis zum 65. Lebensjahr, in der der Körper einer Frau praktisch keine Östrogene mehr herstellt. Wie all die Jahre zuvor werden jedoch weiterhin geringe Mengen männlicher Hormone produziert, womit es zu einem relativen Überangebot der männlichen Hormone (Androgene) im weiblichen Körper kommt. Dies kann zu einer gewissen Vermännlichung führen, die sich im Bereich von Haut und Haaren (z. B. Haarausfall), sowie einer veränderten Verteilung des Körperfettes bemerkbar machen: statt der typischen weiblichen Verteilung an Hüfte und Gesäß („Figur Birnentyp“) beobachtet man verstärkt Fettpolster im Bauchbereich („Figur Apfeltyp“). Das kann problematisch sein, da diese männliche Fettverteilung mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen in Verbindung gebracht wird. Hier stehen wir Ihnen gerne präventionsmedizinisch zur Seite und empfehlen weitere individuelle Vorsorgeuntersuchungen.
Therapeutisch gibt es einige Ansätze. Diese können sowohl im verhaltenstherapeutischen als auch medikamentösen Rahmen liegen. Wir beraten Sie gerne in dieser Situation im Hinblick auf eine ergänzende Hormontherapie oder, alternativ, im Hinblick auf eine Behandlung mit pflanzlichen Präparaten. Hierbei steht uns der Erhalt ihrer Lebensqualität im Vordergrund.