Verhütung

Auch beim Thema Verhütung beraten wir Sie gerne

Die Wahl des richtigen Verhütungsmittels ist abhängig von verschiedenen Faktoren. So sind das Sexualverhalten einer Frau bzw. die Dauer und Perspektive ihrer Partnerschaft, mögliche Nebenerkrankungen, der Wunsch nach hormonfreier Verhütung oder der Genuss von Nikotin relevante Faktoren bei der Auswahl eines Verhütungsmittels. Auch verändern sich die Lebensphasen und es bedarf manchmal einer Umstellung der bisher angewandten Verhütung. Um gemeinsam mit Ihrer Fachärztin oder Ihrem Facharzt die richtige Methode zu finden, ist es hilfreich, alle Möglichkeiten und deren Funktionsweise zu kennen. Dabei helfen wir Ihnen gerne.

Hormonelle Verhütungsmittel

Pille, Hormonring, Hormonpflaster, Implanon, 3-Monatsspritze, Spirale

Barrieremethoden

Kondom, Diaphragma/Portiokappe

Andere Verhütungmethoden

Kupferspirale, Chemische Verhütungsmittel, Natürliche Familienplanung (NFP), Sterilisation

Im Weiteren gehen wir noch detailierter auf einzelne Verhütungsmethoden ein:

Die Pille – Antibabypille, orale Kontrazeptiva, Ovulationshemmer

Die klassischen Antibabypillen bestehen aus einer unterschiedlichen Kombination bzw. Konzentration der Sexualsteroide Östrogen und Gestagen. Durch diese von außen zugeführten Hormone werden bei der Frau die Eireifung und der Eisprung verhindert – sog. Ovulationshemmer. Die Gestagene führen zu einer Veränderung des Zervixschleims, einer Behinderung der Spermien und einer Störung der Eileiterbeweglichkeit. Das in  Kombinationspillen enthaltene Östrogen ist meist das Ethinylestradiol. Die Dosierung variiert von Pille zu Pille und liegt in der Regel zwischen 20 und 30 Microgramm. Es handelt sich hierbei um die sog. Micropille.

Zur Gruppe der Gestagene gehören verschiedene Wirkstoffe. Alleinige Gestagene üben ihre Wirkung vor allem durch einen peripheren Effekt aus, indem sie, wie oben beschrieben, den Zervixschleim verändern. Hierdurch werden die Spermien in ihrer Funktion gestört. Neben diesen erwünschten Wirkungen zeichnen sich die verschiedenen Gestagenpräparate durch weitere erwünschte aber teilweise auch unerwünschte Nebenwirkungen aus. Hierzu zählen insbesondere der positive oder negative Einfluss auf die Produktion männlicher Geschlechtshormone (androgene oder antiandrogene Wirkung) und damit auf Haut und Haare. Die Wahl des Hormonpräparates sollte daher immer bezogen auf die Beschwerden und Bedürfnisse der Patientin ausgerichtet sein.

Die Minipille enthält nur Gestagene (sog. gestagen-only-pill) und zeichnet sich durch Festigung des Zervixschleims aus, was das Eindringen der Spermien in die Gebärmutterhöhle hemmt. Diese Pille sollte sehr pünktlich eingenommen werden. Die Minipille ist in der Stillzeit anwendbar.

Die Einnahme der Pille dient nicht nur der Verhütung. Auch in Beschwerdesituationen, die die Lebensqualität einer Frau einschränken wie zum Beispiel Regelschmerzen, starke Menstruationsblutung, Zwischenblutungen oder Stimmungsschwankungen kann die Einnahme einer Pille indiziert sein.

Die Spirale – allgemeine Informationen, Kupferspirale und Hormonspirale

Es gibt viele Gründe, warum die Einnahme einer Pille nicht gewünscht ist. Manche Frauen möchten zum Beispiel nicht täglich eine Tablette einnehmen oder können berufsbedingt die regelmäßige Einnahme nicht garantieren. In diesem Fall kann die Einlage einer Spirale eine Alternative darstellen.

Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Spiralentypen: hormonabgebende Spiralen und Kupferspiralen. In beiden Fällen handelt es sich um ein etwa 4 cm kleines, T-förmiges, kupferummanteltes oder hormonabgebendes Kunststoffstäbchen, welches problemlos im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung in die Gebärmutter eingelegt wird. Seine Haltbarkeit beträgt ca. 3-5 Jahre, je nach eingesetztem Spiralentyp. Die Spirale kann jederzeit problemlos entfernt werden, zum Beispiel bei Kinderwunsch. Eine Wartezeit zwischen dem Entfernen der Spirale und schwanger werden ist nicht notwendig. Auch jungen Patientinnen, die noch nicht geboren haben, kann man eine Spirale einlegen.

Die Wirkung der Hormonspirale in der Gebärmutter beruht auf kontinuierlich in geringen Mengen lokal abgegebenes Gestagen, wodurch die Spermien auf ihrem Weg in die Eileiter blockiert werden und eine Einnistung verhindert wird. Nach einer anfänglichen „Gewöhnungsphase“ von ca. 2 – 4 Monaten, in der es zu Zwischenblutungen kommen kann, bleibt der Zyklus meist vollkommen aus. Dies hat medizinisch gesehen keinen Nachteil und stellt oft ein Gewinn an Lebensqualität dar, insbesondere für Frauen, deren Monatsblutung zuvor stark und schmerzhaft war. Durch die Hormonwirkung unmittelbar in der Gebärmutter wird die Hormondosis extrem niedrig gehalten. In seltenen Fällen kommt es zu Hautunreinheiten oder Stimmungsschwankungen.

Wir beraten Sie gerne, ob die Einlage einer Spirale bei Ihnen möglich ist.